Das macht man doch so am Jahresende: innehalten, schaun, was war, sich verabschieden vom Alten, bevor man das Neue gespannt begrüßt. Genau genommen ist die Sunday Assembly in München ja erst ein halbes Jahr alt. Zu zweit haben wir losgelegt Anfang Mai am Corso Leopold. Dann die erste echte Assembly am Kulturstrand, völlig verregnet, aber in bester Stimmung.

Danach haben wir begeistert die Seidlvilla-Premiere vorbereitet – und sind in dem großen Raum nur zu viert gesessen (hallo, Thomas und Dieter, schön, dass ihr da wart! Wer weiss, obs sonst weitergegangen wäre). Es ging weiter, auch Dank wohlwollender Berichterstattung und Mundpropaganda.

So viele schöne Begegnungen, interessante Gedanken, feine Momente! Wir haben über Dankbarkeit gesprochen, über Freundschaft, Begeisterung und die eigene Endlichkeit. Und über die Fülle, die so oft in Überfluss mündet.


Und jetzt? – Kommen zwischen den Jahren erstmal Leere und Stille, die es auch so dringend braucht. Hoffentlich sehen wir uns gesund wieder im Neuen Jahr! Die nächste Sunday Assembly gibts am 21. Januar um 11 Uhr in der Seidlvilla. Thema dann: „Anfangen“.

– Immergrüne Pflanzen waren schon im alten Ägypten Symbol des ewigen Lebens. Zweige und Kränze sollten Gesundheit ins Haus bringen. Im persisch-römischen Mithraskult wurde zur Wintersonnwende ein Baum geschmückt. Eine der ersten Erwähnungen des Christbaumes in der deutschen Literatur stammt erst von Johann Wolfgang von Goethe, im Werther-Roman. Also eine noch junge Tradition am 24.12. Wer es übrigens richtig schön heidnisch will, reitet in den Rauhnächten zwischen den Jahren mit der wilden Jagd und vertreibt Werwölfe und Dämonen. Frohes Neues!
Auf diesem Tonzylinder – Form und Größe erinnern an ein Nudelholz – wird in Keilschrift in akkadischer Sprache die Befreiung der Sklaven, die Gleichheit aller Rassen und religiöse Toleranz proklamiert, angeordnet von König Kyros dem Großen, kurz nachdem er Babylon erobert hat.
Altertumsforscher sprechen bei der Schriftrolle allerdings von einem gut gemachten Stück Propaganda. Als weltweit erster Humanist oder gar Vordenker der Demokratie tauge der persische Eroberer und Gewaltherrscher Kyros II nicht.
