Während dem einen kein noch so kleiner Strohstern ins Haus kommt, geht die andere ganz entspannt mit der Familie in die Kirche – an Weihnachten. Wer sich nicht mehr als Christ fühlt, oder es nie war, überlegt sich vielleicht: wie umgehn mit dieser 4-5 Wochen dauernden Glitzer-Glühwein-Geschenke-Ralley, die ihren Höhepunkt am 24./25. Dezember erreicht. Wer den Jahres-End-Stress geschickt umkurvt, kann dieser Zeit ja durchaus was abgewinnen. Es soll unter Atheisten/Agnostikern/Humanisten ausgesprochene Weihnachtsliebhaber geben, die ihre wertvolle Sammlung an Baumkugeln jedes Jahr erweitern. Und genau genommen ist es eh immer dasselbe, nur dass der christliche Stempel als vorerst letzter auf dieses Datum gekommen ist. Denn die Wintersonnwende wurde schon in prähistorischer Zeit und in vielen Religionen und Regionen gefeiert. Sie steht für das Leben und das neu geborene Licht. Germanen und Nordeuropäer begingen das Julfest zu Ehren des Göttervaters Odin, der womöglich noch im Weihnachtsmann zu finden ist. Und der Christbaum? – Immergrüne Pflanzen waren schon im alten Ägypten Symbol des ewigen Lebens. Zweige und Kränze sollten Gesundheit ins Haus bringen. Im persisch-römischen Mithraskult wurde zur Wintersonnwende ein Baum geschmückt. Eine der ersten Erwähnungen des Christbaumes in der deutschen Literatur stammt erst von Johann Wolfgang von Goethe, im Werther-Roman. Also eine noch junge Tradition am 24.12. Wer es übrigens richtig schön heidnisch will, reitet in den Rauhnächten zwischen den Jahren mit der wilden Jagd und vertreibt Werwölfe und Dämonen. Frohes Neues!