Wintersonnwende, Julfest, Weihnachten, Alban Arthuan – die dunkelste Zeit des Jahres hat Menschen in unseren Breiten schon immer beeindruckt. Gefeiert wird die Wiedergeburt des Lichtes und dass die noch anhaltende Dunkelheit und Kälte den Kampf bereits verloren haben.
In der „Edda“, einer Sammlung skandinavischer Sagen, wird erzählt, wie der Wolf versucht, das von Mutter Erde geborene Licht zu verschlingen. Eine Parallele zum biblischen Kindsmord des Herodes. Die Rauhnächte zwischen 21. Dezember und 1. bzw 6. Januar waren den Menschen unheimlich, die Türen zwischen den Welten – hieß es – stünden in dieser Zeit weit offen. Odin und Frau Percht würden ihr Unwesen treiben.
Das Problem war eigentlich ein mathematisch-astronomisches: wie umgehen mit der Differenz zwischen Mond-Jahr (354 Tage) und Sonnenjahr (365 Tage)?! Daher auch Zeit „zwischen den Jahren“. Die war belegt mit vielen Verhaltensregeln und Aberglauben: die Spinn- und Wagenräder sollten still stehen, keine Bettwäsche zum Trocknen draußen hängen, damit sich die Wilde Jagd nicht darin verfange. Dahinter steckt eigentlich nur die dauerhaft gute Idee, das Alltävliche ruhen zu lassen, innezuhalten, sich von Altem zu verabschieden, Neues willkommen zu heißen.
Wie gut, dass man dabei Kälte, Dunkelheit und Hunger heute nicht mehr fürchten muss. Nächste Sunday Assembly am 16. Dezember um 11 Uhr in der Schwabinger Seidlvilla.