Schöner scheitern am 18. Februar

Scheitern ist nicht irgendein Malheur. Scheitern ist unsere Bestimmung. Davon ist Thomas Morawetz überzeugt, der deswegen satirische Kurzszenen schreibt, in denen nichts klappt, die aber trotzdem ein Hauch von Anmut durchweht.

c/o Christian Fischer, Göttingen

Ist es nicht wunderbar, hier auf der Erde zu sein? Nicht als Stein, als Farn, als Wurm. – Als Mensch! Als Mensch, der sogar zum ersten Mal in der Geschichte eine ganze Menge über seine Bedingungen weiß, ahnt, wo sich seine Erde dreht, wie Leben auf ihr entstanden sein kann – und sein Gehirn, das dies alles herausgefunden hat. Nur eine, die allerwichtigste Frage erschließt sich ohne jedes Zeichen von Fortschritt in der Sache nicht: Wozu das Ganze? Weder Wissenschaften noch Religionen wissen hierzu verlässliches. Kurz gesagt:

c/o Ricardo Liberato

Wer hier sucht, wird nichts finden. Ausgerechnet bei der Sinnsuche ist der Mensch zum Scheitern verurteilt. Trotzdem sucht er unermüdlich, seit Jahrtausenden; mit aberwitzigen Aufwänden, vom Pyramidenbau bis zum Mondflug. Und erzeugt dabei – Sinn?

Nein, Schönheit. Alle unsere Bemühungen feiern letztlich die Schönheit des Scheiterns am Sinn. Hier liegt unsere große Stärke. Darüber dürfen wir uns freuen – und darüber lachen. Thomas Morawetz ist Geschichts- Redakteur und Autor vor allem für das Radio. Seit über 20 Jahren schreibt er satirische Kurzszenen, seit er erkannt hat, dass es einen gemeinsamen Nenner hinter allem gibt: Ob bei der Suche nach Gott oder bei der Buchung eines Urlaubs: Nichts klappt. – Womit sich immer wieder aufs Neue die Grundeinheit der menschlichen Größe bestätigt: Wir scheitern. Aber niemand so gut wie wir. Herzliche Einladung zur Sunday Assembly am 18. Februar um 11 Uhr in der Münchner Seidlvilla!