Warum ist der 10. Dezember, der Human Rights Day, kein weltweiter Feiertag, – für alle Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen? Am 10.12. 1948 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet. In 30 Artikeln wird beschrieben, welche unveräußerlichen Rechte jeder Mensch hat. https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte Als frühester bisher gefundener Vorläufer dieser UN-Resolution 217 A (III) gilt ein Tonzylinder aus dem antiken Persien, der sogenannte Kyros-Erlass. Auf diesem Tonzylinder – Form und Größe erinnern an ein Nudelholz – wird in Keilschrift in akkadischer Sprache die Befreiung der Sklaven, die Gleichheit aller Rassen und religiöse Toleranz proklamiert, angeordnet von König Kyros dem Großen, kurz nachdem er Babylon erobert hat. Altertumsforscher sprechen bei der Schriftrolle allerdings von einem gut gemachten Stück Propaganda. Als weltweit erster Humanist oder gar Vordenker der Demokratie tauge der persische Eroberer und Gewaltherrscher Kyros II nicht.
Die Fülle – der Überfluss
So heißt die Überschrift zur nächsten Sunday Assembly am 17. Dezember 2017. um 11 Uhr in der Georgenstraße 84.
Überall werben jetzt wieder Kataloge und Zeitschriften mit Geschenk-Ideen. Ist das nicht verrückt? Was ist ein Geschenk? Ein verpackbarer und überreichbarer Ausdruck von Freude, Dankbarkeit, Anerkennung, Zuwendung, – der Satz „ich freue mich, dass es dich gibt “ hübsch verpackt, mit Schleife. Wunderbar! Wo Mangel herrscht oder ein heimlicher Herzenswunsch brennt, ist ein Geschenk Freude pur.
Die meisten von uns leben in materiellem Überfluss, es ist mehr als genug da. Eigentlich ein Grund für Dankbarkeit. Aber vielleicht ist es mittlerweile zuviel des Guten? – Was soll ich schenken, was mir wünschen? Wie kann ich auf andere Art meine guten Gefühle für jemanden ausdrücken? Ohne Pralinenschachtel, Socken, Einkaufsgutschein.
Dazu kommt, dass der Überfluss oft auf Ausbeutung beruht – der Natur und anderer Menschen in sogenannten Billiglohnländern. Kein angenehmes Gefühl, die Mischung aus Schuld, Empörung, Hilflosigkeit und Verdrängung. Andreas Meißner hat dazu ein spannendes Buch geschrieben: Mensch, was nun? – Warum wir in Zeiten der Ökokrise Orientierung brauchen. Am 17.12. ist er unser Gast. Wir freuen uns auf viele gute Gedanken! Herzlich! Michael, Dieter, Kim, Birgit + das ganze SAS-Team.
Feiertag fürs Ehrenamt
Welche Tage im Jahreslauf könnten Feiertage für wirklich alle sein? Wollte man die kirchlichen Feiertage ersetzen zugunsten humanistischer Hoch-Feste, in denen sich alle Menschen wiederfinden – der 5. Dezember wäre ein würdiger Kandidat für schul- und arbeitsfrei: der internationale Tag des Ehrenamtes. Je nach Zähl-Art sind es zwischen 15 und 24 Millionen Menschen über 14 Jahre, die in Deutschland freiwillig, ohne Bezahlung, für den guten Zweck arbeiten: in Vereinen, sozialen Organisationen, Bürgerinitiativen, Nachbarschaftshilfen…. und es sind in den vergangenen Jahren immer mehr geworden. Bürgerschaftliches Engagement stärke die Demokratie und Zivilgesellschaft, so Bundespräsident Steinmeier. Außerdem macht’s Freude, gebraucht zu werden und Sinn zu spüren. Deshalb ist „Hilf oft!“ ein Leitspruch der Sunday Assembly.
Licht und Wärme
Die Wohnung ist angenehm zentralheizungswarm. Der Kühlschrank voll mit frischen Lebensmitteln und wenns früh dunkel wird, schalten wir eben das Licht an. Die Wintermonate sind für uns hier und jetzt Lebende keine existenzielle Bedrohung mehr. Und doch bestimmen die Vorgänge in der Natur die Gemütslage stark, weil wir trotz Großhirn und Heizungsanlage zuallererst warmblütige Lebewesen mit schnellem Stoffwechsel sind.
Und wenn draußen Licht und Nahrung immer weniger werden, lässt uns das zusammenrücken in der Hoffnung, dass wieder lebensfreundlichere Zeiten kommen. Wer die Wintersonnwende feiert, oder Weihnachten, tut genau das: gemeinsam zur Ruhe kommen, der Kälte und Dunkelheit gute Gefühle abtrotzen und im Miteinander Kraft sammeln, bis das Leben wieder laut und sichtbar wird.
Volles Haus – vielen Dank!
Das war eine Überraschung: vorab dachten wir noch, „na, ob das Thema „Endlichkeit“ nicht abschreckt?“ – Und dann war um 11 Uhr vergangenen Sonntag der Saal in der Seidlvilla rappelvoll. Danke an dieser Stelle an alle Erst-Besucher für eure mutige Neugier und Danke an alle Wiederkommer für euer Vertrauen.
Neben Gedanken zum „Wurm in unserem Herzen“ und herzhaft geschmetterten songs gabs von Tobias Benthaus einen so unterhaltsamen wie hilfreichen Ruck-Zuck-Kurs in Sachen Wiederbelebung, inkl Übungsrunden im Anschluss.
Danach – wie immer – gute Gespräche bei Kaffee und Kuchen. Danke an die Bäckerinnen und Bäcker.
Wir sehen uns hoffentlich wieder am 17. Dezember! Dann nochmal im gewölbigen Ausweichquartier im Kulturkeller, Georgenstraße 84. Thema dann: „Die Fülle“. – Herzliche Einladung.