…und mache das Leben wieder normal. – So würde man gern singen. Hat einen durch die erste Zeit noch die Anspannung des Unbekannten getragen und die Aussicht auf baldige Besserung, rumpeln wir spätestens jetzt in eine neue Phase des „new normal“. Viele kleinere Unternehmerinnen und Laden-Inhaber haben keine Reserven mehr. Eltern und Kinder haben sich entweder daheim eingegroovt, oder ihnen gehen langsam Geduld und Nerven aus. Alleinlebende fühlen womöglich körperlich den Entzug mitmenschlicher Nähe, selbst wenn die sich in anderen Zeiten auf Schulter klopfen, Hände schütteln oder eine flüchtige Umarmung beschränkt hat. Egal.

Wir Menschen sind Kontaktwesen mit einem Körper, der die Nähe anderer Menschen braucht. Videokonferenzen, Telefongespräche oder ein Distanz-Ratsch an der Wohnungstür sind nur ein magerer Ersatz für dicht gedrängt mit Freunden in einer Bar stehen oder auf einem Konzert in der Menge tanzen. Ja, man darf traurig sein, oder wütend, oder ratlos, oder….und gleichzeitig doch wieder ein bisschen dankbar, dass wir wenigstens telefonieren und video-konferieren und rausgehen können. Nächste Assembly ist am 24. Mai um 11 Uhr, hier, also online. Wenn du magst, registriere dich für den newsletter. darin verschicken wir rechtzeitig die Zugangsdaten. HERZliche Grüße, deine Sunday Assembly.

Ob es eine germanische Frühlingsgöttin namens „Ostara“ wirklich gegeben hat, wie Jacob Grimm schreibt, ist stark umstritten. Das christliche Osterfest hat seinen Namen womöglich von der altertümlichen Bezeichnung für den Monat April – „ôstarmânôt“. Aber ob der wiederum was mit einer Göttin…wer weiss. Wichtig ist unterm Strich die Lebensfreude, Licht und Wärme, die der Frühling mit sich bringt. Am 19. April 2020 gibts um 11 Uhr eine online-Assembly, Näheres in Kürze hier und im newsletter.
Optimismus ist das, was Europäer oft als typisch amerikanisch bewundern und belächeln zugleich: Optimismus als Gewissheit, allein aus eigener Kraft alles zum Guten wenden zu können, die Überzeugung, dass ich den Gang der Dinge komplett selbst in der Hand habe und mich nur genug anstrengen muss, um ein Happy End fast schon zu erzwingen. Dem Optimismus – so definiert – fehlt etwas Wichtiges: die Bereitschaft zur Hingabe. Die besitzt die Hoffnung dafür im Übermaß und übersieht dabei die Kräfte, die ich selbst entfalten kann. Zuversicht ist für mich eine erstrebenswerte Mischung aus Beidem: selbst alles mir Mögliche zu tun, was vernünftig und hilfreich erscheint, ohne zu wissen, ob es am Ende auch reicht für das gewünschte Ziel. Weil Gelingen auch immer vom Glück oder besser: der Abwesenheit von Unglück abhängt. Unsicherheit aushalten und das Beste draus machen, wie schön, wenn das immer mal wieder gelingt.